Trvefrykt´s Rotten Report #2: Crust Edition
Crust, der kleine, dreckige und Punk-liebende Bruder des Death Metal. Mal ehrlich, steht man auf den Einen, kommt man auch am Anderen nicht vorbei. Heute will ich euch die, meiner Meinung nach, 3 derzeit interessantesten Vertreter aus diesem Genre vorstellen. Von düsterem, melodischem, über schweren 90er Midtempo, bis zu klassischem Wut-Punk, ist alles vertreten, was Liebhaber an dieser Form des Metalpunks zu schätzen wissen.
FINAL CRISIS – EVIL.HAS.WON ( Crust – Atlanta/USA )
FINAL CRISIS aus GEORGIA haben mit EVIL.HAS.WON. bereits ihren zweiten Tonträger veröffentlicht. Wieder bekommt der Hörer fiesen Blackened Crust serviert, der mit einer starken, rauen 90er Atmosphäre auftrumpfen kann. Den größten Teil der Tracks nehmen Midtempo-Parts ein, deren metallische Riff-Untermalung sofort ins Ohr geht und den Kopf mit nicken lässt. Ausbrüche in schnellere Gefilde gibt es aber auch zu Genüge, diese werden in Form von groovigen, teils Death Metal- und Hardcore-lastigen, Klängen überbracht. Von den grantigen Vocals solltet ihr euch definitiv selbst überzeugen, denn die klingen ungefähr so räudig, wie das Geräusch, wenn man in eine leere Mülltonne kotzt.
Das Einzige was diesem Record wirklich fehlt, ist ein Ohrwurm. Solider und wirklich düsterer, vielseitig beeinflusster Crustpunk ist auf EVIL.HAS.WON definitiv vorhanden, auf kommenden Releases sollte die Band jetzt ganz klar an einem individuellen Aushängeschild feilen, damit man die Sounds nicht nach zwei Stunden wieder vergessen hat. Dennoch sind FINAL CRISIS ein Genuss für jeden Old school Crustcore-Fan und haben sich den Ein- oder anderen Durchlauf, zum Testen, verdient.
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LOATH – OMMADON (Dark Melodic Raw Crust – New York/ USA)
Falls ihr eher auf melodischen Dark Crust steht, solltet ihr in die neuste EP OMMADON, der New Yorker Punks von LOATH hören. Ein hymnischer Mix aus Millenium Punk á la THE VIRUS oder TOTAL CHAOS und finsterem Raw Crust ist das hiesige Geheimnis hinter dem Soundkonstrukt der Ostküsten Punks. Im Vordergrund stehen ganz klar die eingängigen 6-Saiter Melodien, die in jedem der vier Songs Akzente setzen können. Immer wieder bekommt man episches HC – Punk Riffing mit fabelhaften Drums präsentiert, das Live den Pogo zum Höllenritt machen dürfte. Ganz stark ist auch die Kombination aus fiesen Growls und eher hellerem Gekreische. Alles in allem ist die OMMADON EP ein sehr ausgewogener Tonträger, der von Vorn bis hinten in die Fresse schlägt und richtig Bock auf einen Langspieler macht. Ihr seid schon immer Fans der alten Schule des melodischen Crusts? Dann werdet ihr sicherlich erst einmal eine Weile mit LOATH zu tun haben. Allem voran der letzte Track RYTHM OF THE HAMMERS entpuppt sich als hartnäckiger Ohrwurm. Das Demo, welches Anfang 2017 veröffentlicht worden ist, kann ich euch ebenfalls getrost ans Herz legen. Etwas rauer, dafür aber auch geradliniger.
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MOSQUITO – DEMO 2017 ( Crust/D/Beat/Noise – Brisbane/Australien )
Verdammt sind diese Australier angepisst! D-Beat/Noise und Crust vereint zu einem gewaltigen Gemisch, dass irgendwie an RAWSIDE und DISRUPT erinnern kann. Mit tiefen, wie unfassbar bestialischen Vocals wird dem Hörer sofort der Angstschweiß in die Poren getrieben. Ich habe wirklich ziemlich lange keinen so starken Gesang in diesem Genre gefunden, wie er bei MOSQUITO vorhanden ist. Des Weiteren kann das, kürzlich releaste, Demo dank seiner Instrumentals überzeugen. Hier bekommt der Hörer eiskaltes, sägendes Riffing, höllisch schnelles Drumming und supergetimte Noise- Effekte serviert. Ihr merkt selbst, diese Veröffentlichung ballert von der ersten- bis zu letzten Sekunde alles weg und ist definitiv der passende Tonträger für einen Montagmorgen.
Unbedingt antesten, denn bei der exotischen Punk-Truppe kann man nicht viel verkehrt machen. Lasst euch mal wieder musikalisch den Arsch versohlen!
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Crust, Death Metal, Frisches Blut, Punk, Rotten Report, United States