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Exclusive Stream + Track by Track Review: CHAVER – A CELLAR DOOR LP

Nachdem die deutsche Hardcore Band CHAVER bereits letztes Jahr ,mit ihrem Debütalbum TRANSFERENCE, ein dickes Ausrufezeichen hinterlassen hat, wird jetzt mit der neuen LP A CELLAR DOOR nachgelegt. Obwohl der, wie gewohnt bei INJUSTICE RECORDS erscheinende, Tonträger musikalisch an den Vorgänger anknüpft, haben die Leipziger auch ihrer Experimentierfreude freien Lauf gelassen und einen überraschend frischen Track auf der B-Seite in peto. Um euch die Isolation ein bisschen schmackhafter zu machen, dürfen wir euch heute schon das komplette Release im Stream präsentieren und weil wir die Scheibe so spannend finden, liefern wir gleich noch ein Track by Track Review dazu ab.

Offizieller Termin für die Veröffentlichung bei INJUSTICE RECORDS ist der 10. April.  Im Spätsommer wird A CELLAR DOOR dann auch als Tape über LOWER CLASS KIDS RECORDS erscheinen. Das genaue Datum wird zeitnah bekanntgegeben.

1. KINGDOM OF LIES
Den Opener von A CELLAR DOOR hat man bereits als Videoauskopplung vorab streamen können. KINGDOM OF LIES liefert den gewohnten Metallic Hardcore, den man von CHAVER erwartet – brummelnder Bass, eingängiges Beckenspiel und markantes Mainriff. Besonders die Songstruktur weiß zu gefallen und rückt etwas weiter vom Hardcore weg, in Richtung D-Beat, ohne den moshigen Anteil zu vernachlässigen. Wem die Songs in TRANSFERENCE noch zu sehr auf Hardcore ausgelegt waren, wird mit diesem Song einen guten Einstieg in den neuen Record haben.

2. EPITATH
In EPITATH geht es dann wieder etwas mehr zurück zum brutalen Mosh HC. Harte instrumental Einlagen, bei denen mich in erster Linie die, sich nach Faustschlägen anfühlenden, Drums begeistert haben, so wie ein Feature von ANGST-Sänger Steffen machen den Titel zu einer durchweg drückenden Abrissbirne. Im Endeffekt ein klassischer CHAVER-Song, jedoch in deutlich fieser. Wenn ihr euch, derzeit zu hause, mal ordentlich den Kopf freipusten wollt, dann bittesehr.

3. CLEANSE ME
Gerade, als ich dachte die Drei hätten bereis an zweiter Stelle ihren härtesten Track der LP abgeliefert, werde ich mit CLEANSE ME eines besseren belehrt. Alles in allem ist der Sound zwar etwas schleppender und walzend, gleichzeitig aber auch keinen deut weniger wütend. Der Gesang von Chris geistert irgendwo zwischen frustriert rumbrüllen und angeekelt kotzen müssen umher und brennt sich damit förmlich in die Gehörgänge ein. Trotz geringerem Tempo gibt es eine 10/10 in Sachen heavyness.

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4. BORN IN A CAGE
BORN IN A CAGE ist das genaue Gegenteil des eben beschriebenen Titels. Blastbeats und schnelles Riffing machen deutlich, dass man sich bei A CELLAR DOOR auf eine vielseitige Scheibe einstellen darf. Das Beckenspiel ist wieder einmal extraklasse und kann von mir nicht oft genug gelobt werden. Neben dem Schlagzeugspiel besticht der Song zudem durch eine furiose Break und markante, metallische Gitarreneinspieler. Das Ding vermittelt puren Frust auf die Welt und wird live bestimmt für die Ein- oder andere Prellung sorgen.

5. DRONE
Mit dem letzten Track auf der A- Seite bekommt man als Hörer nochmal das geliefert, was man als eingefleischter CHAVER-Fan liebt. Eine finstere Mischung aus basslastigem D-Beat und vielschichtig aufgebautem Hardcore. Der Anfang besteht aus drückenden, schleppenden Parts, die erst gegen Mitte von äußerst eingängigem, prägnantem Riffing abgelöst werden. Durch das Gitarrenspiel wird die Dramatik bis zum Ausbruch am Ende immer weiter gesteigert. Abgerundet wird der Song durch einen Chorus am Schluss.

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6. A CELLAR DOOR
Obwohl die B-Seite lediglich einen einzigen Track beinhaltet, ist diese Seite definitiv die spannendere von beiden. Was CHAVER mit ihrem Titeltrack A CELLAR DOOR abliefern , ist ganz großes Kino. Der Sound ist komplett anders, als Alles, was man bisher von der Band zu hören bekommen hat. Durch den Einsatz einiger fancy Elektronik, verschiedener Samples, Klavier oder Noise, ist der Song nicht nur eine absolute Weiterentwicklung und wohl das Innovativste, was Hardcore Deutschland in den letzten 10 Jahren aufgeboten hat, sondern von Beginn bis Ende einfach nur ultramoshig. Ein vertonter psychotischer Schub oder Nervenzusammenbruch wäre wohl eine gute Assoziation für diesen Orkan. Erinnert vom experimentellen- wie auch Aggressionslevel, an Bands wie THE BODY, GODFLESH oder manchen FoH-Kram. Absolut Killer – allein die B-Seite ist den Kauf der Platte wert!

Man merkt der Band an, dass sie zwischen der Veröffentlichung ihres letzten Albums und der aktuellen LP viel live gespielt- und dabei weiter an ihrem Sound gefeilt hat. A CELLAR DOOR ist, rein von der A- Seite betrachtet, ein mehr als solider Folgetonträger zu TRANSFERENCE, denn das Songwriting ist hörbar verfeinert worden und bietet noch weitreichendere Einflüsse, als es ohnehin schon der Fall gewesen ist.
Mit der B-Seite macht das Trio dann jedoch endgültig den Schritt weg vom Standard Hardcore hin zum eigenständigen Sound. Am Titelsong A CELLAR DOOR kann man sich einfach nicht satt hören. Endlich hat es mal wieder eine deutsche Band in diesem Genre geschafft, musikalisch mit anderen Vertretern aus Europa mithalten zu können und selbst kreativ zu sein. Für mich persönlich steht außer Frage, dass es sich bei CHAVER – A CELLAR DOOR um eine LP handelt, die für jeden Hardcore Fan im Jahr 2020 Pflichtprogramm sein sollte.

Order via INJUSTICE RECORDS
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