Raw Punk or die! – GERMEN, DRËG, REGIME, ZYGOME, SKELETON
Lange hat es gedauert, aber jetzt ist es so weit und eine neue RAW PUNK OR DIE! Kolumne steht zur Verfügung. Ich habe euch wieder einmal die, meiner Meinung nach, interessanteste Vertreter der weltweiten Hardcore Punk/ D-Beat Szene, zusammengetragen, die man momentan kennen sollte. Dieses Mal erwarten euch Bands aus Argentinien, Russland, Kasachstan, Kanada und den USA. Wer auf garstigen Raw Punk steht, wird garantiert den Ein- oder anderen Leckerbissen finden.
GERMEN (Raw Hardcore Punk – Buenos Aires/Argentinia)
Da wären zum Beispiel GERMEN, die aus dem fernen, exotischen Argentinien kommen und eine hörbare Menge Wut im Bauch haben. Mit schnellem, sägenden Stampfpunk können die Südamerikaner begeistern. Die Songs gehen ins Ohr und nisten sich, dank nahezu wahnsinnig umher schreienden Vocals, auch dort ein. Der rohe Hardcore Punk, der hier präsentiert wird, macht definitiv Bock auf mehr und bringt euch hitziges Noir-Flair, in Form von räudigem Hardcore Punk, direkt nach Hause. Besonders zu empfehlen sind die markanten Melodien, die nicht eingängiger sein könnten.
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DRËG (D-Beat/ Raw Boston HC – Boston/USA)
Bei neuen Punkbands in einer Stadt voller genialer Vertreter dieses Genres, ist es gar nicht so einfach, sich durchzusetzen. DRËG jedoch haben es geschafft und dank ihrer WHO IS TO BLAME EP, nicht nur in ihrer Heimatstadt Boston, für Aufsehen gesorgt. Der aufgefahrene D-Beat wirkt apokalyptisch und ballert, inklusive äußerst prägnantem Bassspiel, durchgängig rein. Highlights sind, der leicht hallende, rauchig klingende Gesang und das tief schreddernde Riffing. Wer auf Noiselastigen, düsteren Hardcore Punk steht, ist bei der Truppe genau an der richtigen Adresse.
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REGIME (Raw Punk/D-Beat – Moscow/Russia)
Die Russen REGIME haben mich wirklich vom ersten Ton an begeistert, denn als großer Fan der alten englischen Hardcore Punk Schule, wird man diese Band komplett abfeiern. Wütendes Gestampfe trifft auf kratziges Schreien und herrlich giftige Melodien, die sich oftmals mit Basssoli abwechseln und damit einen saftigen Groove entfachen, der bereits zu Hause beim Hören aus dem Hocker reißt. Im Endeffekt ist das pures, vielleicht etwas brachialeres THE VARUKERS oder CHAOS UK Worshipping, aber damit kann man halt auch irgendwie nichts verkehrt machen, oder?!
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ZYGOME (D-Beat/Raw Punk – Halifax/Canada)
Ebenfalls finster geht es bei den Kanadiern ZYGOME zu, die mit wuchtigem D-Beat, hallenden Vocals und vielseitigem Schlagzeug überzeugen. Ein absolutes Gewitter, mit dem man perfekt in den Tag starten kann. Falls ihr auf rohen Punk zum Stampfen und Moshen abfahrt, müsst ihr die Band aus Halifax antesten. Klingt in etwa so, als hätte jemand eine Hinterhofschlägerei in Schweden 1988 aufgenommen und mit Instrumenten unterlegt. ZYGOME sind ein nihilistischer, stumpfer und dreckiger Schlag in die Fresse – kompromissloser Hardcore Punk so, wie er klingen muss.
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SKELETON (Noise Metalpunk – Atbasar/Kazakhstan)
Eine der spannendsten Metalpunk Bands, die in letzter Zeit auf meinem Radar aufgetaucht ist, sind SKELETON aus Kasachstan. Für mich ist das allgemein die erste Punkband, die mir aus diesem Land unterkommt. In ihren Songs feuert uns die Truppe garstigen, stampfigen Metalpunk entgegen, der dank eingängiger Melodien und kratzigem Noise, bereits beim ersten Hören zündet und einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Ein bisschen DARKTHRONE, etwas VARUKERS und ein wenig THE EXPLOITED, könnte man wohl als bedeutendste Einflüsse dieser rostigen Abrissbirne nennen.
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