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Album Review: QUALLUS – S/T

Am Samstag bei der Release Show gewesen, kann ich quasi gar nicht anders, als euch an meiner frisch gewonnenen Euphorie teilhaben zu lassen. Die Leipziger Doom Band QUALLUS hat endlich Nachschub geliefert und ihren ersten Langspieler veröffentlicht. Jetzt, nach dem unglaublich intensiven Liveset, bin ich mir sicher, dass das selbst betitelte Album durch die Decke gehen und der Hype seiner Wege ziehen wird. Komme was wolle, das ist Top of the Year Material, mit dem ihr euch schleunigst auseinandersetzen solltet!

qualus band.jpgUm es grob herunterzubrechen, auf der QUALLUS Platte warten zwei überlange Songs, die mit massiver Soundwand á la GRIEF angerollt kommen, mit gefühlvollen, an PALLBEARER erinnernden, Melodien versetzt sind und durch garstig klingende Krächzvocals abgerundet werden. Doch da ich das Album wirklich hart abfeiere, gehe ich etwas tiefer in die Materie, um noch deutlicher zu machen, was diesen Debütrecord so stark macht.

Der erste Brecher, den uns die Leipziger entgegen schieben, trägt den Namen OLD FEAR. Sofort fällt die hervorragende Produktion positiv auf, die, im Vergleich zum Demo, eine ganze Ecke mehr Intensität mitbringt und den Sound noch mal zwei Stufen tiefer katapultiert. Musikalisch erwartet euch langsam gespieltes, äußerst kräftiges Drumming, das, in Kombination mit finsterem, hypnotisierenden Gitarrenspiel, durchaus zum geistigen Abdriften einlädt.
Dank ausgewogener Songstruktur, die zwischen garstigem Sludge und träumerischem, tonnenschweren Funeral Doom variiert, hält sich die Atmosphäre den gesamten Track über dicht. Besonders stark sind zudem die hauchzarten, für Beklemmung sorgenden Melodien, die sich immer wieder den Weg durch diese massive Soundwand bahnen und in den Vordergrund stellen.

quallusss.jpgAls wäre das alles nicht ranzig genug, tönt der Gesang nahezu die ganzen 21 Minuten lang, in verstörendem Geschrei zur instrumentellen Untermalung, durch. Vor allem Live war die Gesangsleistung ganz großes Kino.

Nachdem der Opener bereits vollends überzeugen konnte, braucht sich auch der Folgetrack BLACK DESPAIR nicht verstecken. Zu Beginn wird man, dank dramatischer Melodie, in eine dystopische Atmosphäre hineingezogen, die sich immer weiter zuschnürt. Diese einschüchternde Stimmung wird jedoch durch anrollendes Schlagzeugspiel, etwas gelöst. Die Drums spiegeln allerdings nur die Ruhe vor dem Sturm wieder, denn nach und nach steigert sich das Getrommel zum Walzpart einleitenden Overload.
quallussssss.jpgZwar wird das Grundgerüst erneut durch tiefes Bassdröhnen und tiefe Riffs gestellt, aber der Song ist definitiv eine Ecke düsterer, als sein Vorgänger. Beinahe durchgängig schwer und langsam sickert der Titel vor sich hin, erst ganz am Ende wird noch mal ein musikalischer Orkan, in Form von noisigen Rückkopplungen und durchgepeitschten Vocals, abgelassen. Auf jeden Fall ein gelungener Abgang des Albums.

Bei der Release Show habe ich mir Platte und Tape, die dank Killerartwork von SNDNBCK auch einen Genuss fürs Auge darstellen, sofort gekauft. Wer nicht da war, aber die physischen Versionen haben möchte, kann die, im dunklen leuchtende, Kassette (kein Scherz) über BHARAL TAPES bestellen. Vinylfanatiker werden bei MINOR LABEL fündig. 52871768_232728441014631_3277120008886419456_n.jpgMit der selbst betitelten LP haben QUALLUS ein Album veröffentlicht, das hochgelobten, teils internationalen Vertretern des Genres, in nichts nachsteht. Doomfans dürfen sich dementsprechend auf einen vielschichtigen, tonnenschweren und allem voran Amp-lastigen Record freuen, der beim Hören alles wegstampft, was sich ihm in den Weg stellt.
Der Osten rollt – aber langsam!

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Kategorien

Atmospheric, Doom, drone, Frisches Blut, Germany, heavy, metal, Noise, Reviews, Sludge

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