Album Review: NO SHELTER. – REST IN DEATH
Es gibt viele Aspekte, die den Death Metal seit Beginn der 90iger geprägt haben. Egal ob skurrile Artworks, Serienmörder oder SUFFOCATIONS Riff in dem Song „Liege of Inveracity“ (ihr wisst genau welches ich meine). Dazu zählt definitiv auch der klassische schwedische Death Metal Sound, welcher durch Bands wie: ENTOMBED, GRAVE und DISMEMBER geprägt wurde. Dem Boss HM2 Pedal sei Dank! Gerade NAILS ist zu verdanken, dass genau dieser Sound mittlerweile auch im Hardcore angekommen ist und große Popularität genießt. Eine Band schafft es aktuell, Metal und Hardcore mit genau diesem Kettensägen Klang gut zu vereinigen. Dabei handelt es sich um NO SHELTER. Das Quintett aus Emsdetten veröffentlicht am 15.2. ihr Debütalbum „REST IN DEATH“ über SANTA DIABLA, auf Vinyl. Doch wie klingt die Platte eigentlich?
Bereits der Opener „GATE TO DEATH“ legt los wie die Feuerwehr. Keine langen Intros oder sonstiger Schnick Schnack. Riffs und Blast Beats. Da bleibt kein Auge trocken! Ein gelungener Start, denn trotz der Härte und Brutalität wirkt der Song dennoch leicht melodisch und erinnert mich stark an diverse „LEFT HAND PATH“ Passagen.
Mit „ARCHITECTS OF MISERY“ bestätigt sich schnell meine erste Erwartung. Man kombiniert die Metal und Hardcore Elemente, die bereits auf der Demo und darauffolgenden EP zu hören waren und baut dies weiter aus. Gerade das erste Riff könnte eine fiese Gestalt, bestehend aus OBITUARY und ALL OUT WAR bilden. Lyrisch gesehen nimmt man definitiv kein Blatt vor den Mund: „FIRE TO THE PEOPLE, MAKE THEM FUCKERS BLEED!“ oder „KILL THE RICH“zeigen deutlich, dass NO SHELTHER eine Menge Wut im Bauch haben.
„NO MISERY“ ist zwar mit genau zwei Minuten der kürzeste Song der Platte, beschreibt das ganze Album doch am besten, kompromisslos, tighte Riffs, brachiales Drumming und mit sehr politischen Lyrics. Hin und wieder blitzen kurze melodische Momente auf. Diese finden sich wie schon erwähnt im Opener wieder, aber auch Songs wie „REST IN DEATH“ schaffen es hervorragend abwechslungsreiche Momente auf dieser Platte zu kreieren.
„HIGHER POWER“ ist wohl der Song, welcher mich am meisten beeindruckt. Sowohl Bass und Schlagzeug hämmern so brachial, es fühlt sich an, als ob man von einem Panzer überrollt wird. Noch dazu ein dicker Mosh Part, ich garantiere blutige Nasen und steife Nacken, autsch.
„AYAHUASCA“ ist lyrisch gesehen eine interessante Gesellschaftskritik. Der Name des Songs fungiert hier geschickt als Metapher, davon könnten sich meiner Meinung nach, die ein oder andere Band mindestens eine Scheibe abschneiden. Wer Lust auf etwas DISMEMBER hat, der kommt bei „RESTLESS“ voll auf seine Kosten, denn sowohl Riffing, als auch das kurze Solo lassen das Stockholm Herz höher schlagen. Wer sich unsicher ist, ob man dazu die Haare schütteln oder wild um sich Schlagen soll, why not both?
Zum Schluss gibt es mit „BONES, SKIN AND FLESH“ einen würdigen Abschluss. Neben der gewohnten HM2 Keule experimentiert man hier doch etwas mehr, als auf den Songs davor und kommt aus der Komfortzone. Das letzte drittel wirkt überraschend finster und lässt mich mit leichten „OATHBREAKER“ Vibes zurück.
Erfinden NO SHELTER das Rad mit „REST IN DEATH“ neu? Sicherlich nicht, aber die Jungs spielen genau die Musik, auf die sie Bock haben. Geschickt wird Hardcore mit Death Metal vermischt und hin und wieder experimentiert man mit anderen Einflüssen. Auf der nächsten Platte darf man gerne noch mehr aus der eigenen Komfortzone kommen und sich mehr daran probieren, andere Elemente mit dem HM2 Sound zu vermischen. Denn was man hier geboten bekommt, macht mir direkt Appetit auf mehr.„REST IN DEATH“ gibt es über „SANTA DIABLA“ und „LOWER CLASS KIDS RECORDS“ auf Vinyl und Tape zu kaufen. Wer auf Geballer und Gewalt steht, sollte definitiv zuschlagen!
MAX
NO SHELTER. Bandcamp
Order LP via SANTA DIABLA HC
Order Tape via LCKR
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