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Zeit – Konvergenz

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Zeit – wie sich unser Leben nach ihr richtet, wie wir die Masken, die sie uns auferlegt, tragen als würden wir sie nicht im Spiegel erkennen und als könnten wir sie verschwinden lassen, indem wir uns hinter anderen Fassaden verstecken.
Zeit ist grausam und kennt keine Gnade, was sich gut macht, denn die gleichnamigen Leipziger Black-Sludge-Magnaten, die einigen von euch sicherlich schon ein ziemlich stichiger Begriff sein könnten, haben ein ebenso gnadenloses, neues Album in ihren Bogen gespannt, um euch ein weiteres, dicht gespanntes Netz aus Geschichten und Narben auf die Haut zu brennen.
KONVERGENZ läutet seit Anfang dieses Monats für diejenigen einen verzerrten Augenblick der Ekstase ein, die sich den verstrickten Bahnen dieser Platte unterwerfen.

Verschwimmt der Hall der ersten Gitarrenakkorde, wird ebenso schnell deutlich, wo sich die Stärken der drei Uhrenhüter eingebrannt haben.
Während die ersten beiden Tracks erstmal ordentlich Präventivschläge in dynamischen Blasts und Gitarrenwogen austeilen, kommen die Grooves der Band vollkommen aufeinander eingespielt und vorbereitet stark hindurch wie der umsichtige Hieb einer Revolte im Angesicht der Tradition.
Trotz der Tatssache, dass ich Probleme habe, mich beim Gesang zumeist komplett auf deutsche Lyrics einzulassen, machen ZEIT es mir hier überraschend leicht, den langen, geschwungenen Haken, den ihre Läufe mir in die Magengegend stoßen, aufzufangen, während er mir wenigstens gerade noch Luft zum mentalen Ausbluten lässt.
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Der subtil und unterschwellig tiefgreifend orientierte Charakter von Titeln und Texten ist ein Plus, das die Band schon lange bei mir halten kann und das zeigen ZEIT auch in KONVERGENZ wieder mit einer Leidenschaft, die für meinen Geschmack an manchen stellen sogar noch entfachter durchgesetzt werden könnte, denn trotz der großflächigen Tragik, die sich hier auf guten vierzig Minuten Laufzeit zu jeweils acht Songs aufteilt, flammt der Unterboden dieser Gallere in gelegentlichen Pechreben auf und gibt den Songs unterschiedliche Kaliber von preschend, zu tragend, bishin zu aufgedrehten Groove-Bridges, die keinen Kubikzentimeter Fläche um euch herum unversehrt bleiben lassen möchten.
Soundtechnisch sitzt hier jede Schraube, wo sie hin soll und ist in der digitalen Version allgemein grundsolide, wer jedoch etwas Handfestes will, kann auf ihrer Seite sowohl auf Tapes, als auch ein Digipak zurückgreifen, die beide unglaublich schön gestaltet sind.
Songs wie TRÜB, der sich wie fast alle der insgesamt acht Songs um fünf Minuten herum erstreckt, zeigen mir auf dieser Platte, wie punktuell und eindrucksvoll weit die Teppiche aus Melodien sind, die ZEIT vor unseren Augen aufweben.
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In der zweiten Hälfte von KONVERGENZ blättert sich dann der groovig-sludgige Kernschmelzer von einer Essenz in Songs wie vor allem BODEN über die eifrigen Drums und erzeugt die Schwere, die mir das Album zumeist fast zerrend im Hinterkopf trommeln ließ.

Im Endspurt gewinnt die nunmehr erste Full-Length der drei Leipziger dann den Schub, den ich mir auch live zu gern in der Form um die Ohren wünschen würde.
Ich bin definitiv gespannt, was (die) ZEIT in Zukunft noch so bringt und kann allen, die einen kräftigen Black-Sludge-Record mit Aufschwung im Erdrückungsklimax suchen, dieses Album für den Feierabend nach einem anstrengenden Tag nur empfehlen.
Schaut auch mal bei ihrem Shop auf Bandcamp vorbei, wo es neben den Digipacks und Tapes auch noch Shirts und Patches für gut angelegte Spenden in die Soli-Kasse gibt.
Grüße in den etwas weiteren Osten!

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Allgemein, Reviews

Schlagwörter

Album, Black Sludge, Konvergenz, Leipzig, review, trvefrykt, , Zeit

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