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EP Review: REPRESSED – DESIST

Nostalgie ist nicht zwingend etwas schlimmes. Oft rede ich mit Freunden darüber, wie wir mit circa 16 Jahren auf Youtube oder MySpace nach extrem brutalen Bands suchten. Logo ist kaum lesbar? Super! Vocals klingen abartig? Umso besser! Dazu noch heftige Blast Beats und zack waren wir begeistert. Natürlich ändert sich der musikalische Geschmack im Laufe der Zeit etwas. Allerdings fühle ich mich gerade wieder sehr in diese Zeit versetzt, nachdem ich die Debüt EP von REPRESSED hören durfte.

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„DESIST“ heißt das gute Stück, darauf befinden sich fünf Songs, die einschlagen wie eine Bombe. Das Quintett aus Kassel/Magdeburg spielt eine Mischung aus Hardcore und Brutal Death Metal. Bereits letztes Jahr gab es mit dem Song „CHAINS OF FAITH“ den ersten Output. Umso gespannter war ich auf die darauf folgende EP. Kleiner Spoiler, ich wurde nicht enttäuscht.

Die Soundqualität ist erste Sahne, bereits bei dem Intro „IGNORANCE“ bin ich bereit für mehr stumpfe Gewalt. Hier wird nicht lange gezögert, denn schnell wird deutlich, wohin die Reise gehen soll. Die Vocals variieren hier von typischen Hardcore Shouts, bis hin zu dämonischen Growls, was sich durch die ganze EP zieht. Im Gegensatz zu anderen Bands, schaffen es REPRESSED hier für Abwechslung zu Sorgen und nicht 15 Minuten lang die selbe Tonlage zu halten.

Mit „CONSTRUCT“ bekommt man direkt weiter die Kauleiste poliert. Gerade zu Beginn erinnern mich die Vocals an die ersten Werke von „KNOCKED LOOSE“, allerdings sorgen Schlagzeug und Gitarre dafür, dass man hier einen heftigen Death Metal Einfluss raus hört. Die brachialen Mosh Parts orientieren sich stark an Bands wie „DISENTOMB“ oder „PUTRIDITY“. Hier gibt es langsame Breaks, zu denen wohl selbst Frank Mullen seine Hand bewegen würde!

Wo ich schon bei Frank bzw. SUFFOCATION bin, das erste Riff von „DESIST“ klingt sehr nach der legendären New Yorker Truppe. Aber REPRESSED können nicht nur Breakdowns schreiben, hier hört man das erste Mal Gang Vocals, welche sich gut in das Gesamtbild einfügen. Zusammen mit dem etwas schnelleren Drumming, nimmt der Song auch ordentlich Fahrt auf. Hin und wieder muss ich checken, ob da nicht vielleicht doch ein CANNIBAL CORPSE Song in die Playlist gerutscht ist. Denn gerade die Art und Weise, wie das Schlagzeug auf dem Title Track programmiert ist (keine Sorge, die Jungs haben bereits einen Drummer gefunden), würden Paul Mazurkiewicz stolz machen. Insgesamt bietet dieser Song auch die meiste Abwechslung für mich, denn Sänger Julian lässt gerade ab der Hälfte einen fiesen Black Metal Part raushängen und zeigt, was für eine recht solide Reichweite seine Stimme besitzt.

Für die Nerds da draußen gibt es ein schönes Zitat von Agent Smith aus Matrix zu Beginn von HUMAN DISEASE zu hören. Auch werden wie bereits auf CONSTRUCT Hardcore Elemente geschickt mit Death Metal kombiniert. Falls KNOCKED LOOSE irgendwann noch brutaler klingen wollen, hier könnte sich die Band inspiration dafür besorgen.

Mit „GRAVES“ bekommt man einen würdigen Abschluss geliefert. Hier funkeln hin und wieder sehr düstere Elemente durch, gerade was das Riffing zu Beginn angeht, was bisher auf der EP noch nicht zu hören war.

REPRESSED haben mit „DESIST“ ein Abrisskomando erschaffen. Damit wird vermutlich kein Genre revolutioniert, aber das muss es gar nicht. Wie angesprochen, befinden sich auf der EP sehr starke Ansätze, diese sollte man defintiv weiter ausbauen! Gerade für den nächsten Output, würde ich es sehr interessant finden, wenn die Jungs noch etwas experimentieren, was verschiedene Elemente oder Einflüsse angeht. Wenn man moderen Death Metal und kantigen Hardcore mag, führt definitiv kein Weg an dieser Band vorbei. Viel Spaß beim Köpfe einhauen und High Kicks verteilen!

max

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